Hallo,

… ich bin Petra.

Von 2009 bis 2019 wurde ich komplett aus meinem Leben geworfen. Bis zum Einschlag meinen wir alle – so auch ich – es trifft die anderen. Aber was ist, wenn es mich trifft? Ich entschied mich im Mai 2019 für einen Blog und den Austausch mit anderen, fürs Laufen und Yin Yoga.

Meine Stationen:

1999 | 2000

Seitdem fing das Meningeom in meinem Kopf zu wachsen an.

1999 | 2000

Drehschwindel, Doppelbildern, Sehstörungen, kein Gefühl / Kraft in den Armen und Beinen. Mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus. Ohne Diagnose am nächsten Tag wieder entlassen. Bis 2009 ist das in dieser krassen Art nicht mehr vorgekommen.

2004 bis 2008

Zunahme von der Unruhe im gesamten Körper.
Es war ein Gefühl, wie bei einem Auto, bei dem man bis zum Anschlag aufs Gas drückt, aber gleichzeitig die Handbremse fest anzieht. Dazu Schlafstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Gangunsicherheit, Drehschwindel, neurologische Ausfälle (ich kippte einfach um und war für Minuten weg), Zuckungen in Armen und Beinen. Keine Kopfschmerzen.

2009

Zunahme aller Symptome. Zudem extreme Restless Legs. Alle meine Symptome passten entweder zu Parkinson oder MS. Meine vielen konsultierten Ärzte oder Heilpraktiker, Freunde und Familie nahmen meine Vermutung nicht ernst.
Am 21. September 2009 wurde ich über die Notaufnahme eines Krankenhauses in die stationäre Psychiatrie eingeliefert. Aufenthalt: 8 1/2 Wochen.

Symptome wurden unerträglich. Alle (ausnahmslos alle) schoben es auf meine Psyche. Ich sollte ruhiger werden oder wenigstens die verschriebenen Psychopharmaka nehmen.

Bis zu diesem Zeitpunkt kam niemand auf die Idee, ein Kopf MRT bei mir zu machen.

18. April 2011

Ein Mann sprach mich auf der Straße an und fragte, ob jemand mal  mein Gangbild (ausgeprägte Gangataxie) untersucht hat? Das deutet auf eine Raumforderung (Tumor) am Stammhirn hin.
Wir sind bis heute befreundet.

Ende April 2011

In der Notaufnahme der Uni Klinik Düsseldorf am 21.04.11 hatten sie aufgrund meiner Symptome den Erstverdacht: Endstadium MS.
Diagnose: ca.12 Jahre lang gewachsenes Meningeom am Stammhirn, welches sich bis zum Rückenmark des Halswirbels ausgebreitet hat.

04. Mai 2011 bis 29.09.2011

Erste Hirn OP: 16 Std.
Abbruch wegen Gehirnblutung und Anschwellen des Gehirns. Intensivstation: künstliches Koma, aufgewacht am Beatmungsgerät. Ich konnte weder selbständig atmen, schlucken, sitzen, etwas halten. Ich war ein liegender und denkender, die Decke anstarrender Pudding. Lungenentzündung. Herzstillstand. Wiederbelebt. Künstliches Koma. Aufgewacht. Weiter: Intensivstation, (Früh-/ Intensiv-) Reha.

Reha, Reha, Reha
Mir wurde gesagt, dass ich nie wieder gehen könnte. Aber sie sagten auch, vielleicht werde ich nie wieder selbständig atmen können. Und das konnte ich vor der  2. OP bereits wieder.

30.09.2011

Zweite Hirn OP: 10 Std. Mit Erfolg. Der gesamte Tumor wurde entfernt. Keine weitere Reha, weil ich das abgelehnt hatte.

2012 bis 2018

Irgendwie die Zeit überlebt und aus dem Rollstuhl raus. Laufen, lesen, schreiben, schlucken gelernt.

April 2018

Diagnose Brustkrebs

2018 bis 2019

OP, Chemo, Antikörpertherapie

Mai 2021

10 km: Virtueller Spendenlauf mit Freunden für die Deutsche Hirntumorhilfe: „Für jedes Lebensjahr einen Kilometer“.
Es kamen über 1.100,00  EUR an Spenden zusammen.